Die Fotografin Caroline Minjolle und die Tänzerin/Choreografin Irina Lorez blicken in “Knall im Hupi“ auf das Repertoire des klassischen Balletts und die traditionellen Kindermärchen zurück und durchbrechen diese magische, romantische Welt auf ihre persönliche Art und Weise.
Sie fegen alten Staub von den Ballettschuhen, lassen die straffen „Hupis“ explodieren, amüsieren sich, losgelöst von jeglichen Dogmen in einer absurden Inszenierung. So entstehen ganz neue Situationen und Bilder, die mit unserer aktuellen Gesellschaft zu tun haben.
Das in tiefen Schlaf versunkene Dornröschen wird nicht mehr vom sanften Kuss des charmanten Prinzen geweckt, sondern von einem Lastwagenchauffeur, Stammkunde am Kneipentisch. Carmen beispielsweise spielt am Rande eines Feldes Kastagnetten für ein schottisches Hochlandrind. Im zweiten Akt von Giselle und die Willis erscheint am Tag vor der Hochzeit statt der Inkarnation der verstorbenen Jungfrau, eine im Wald einquartierte junge Amazone in Stiefeletten. Und Aschenputtel verkörpert nicht mehr das leidende, im Hofgut gefangene Mädchen, sondern eine Teppichverkäuferin in einem der populärsten Quartiere Zürichs. Und wer weiss, vielleicht versteckt das auf der Baustelle Tribschenstadt hüpfende Rotkäppchen Boxerhandschuhe im H&M Bademantel?
Fotos als Postkarten: The Postcard Society
Ausstellungen:
17. – 28. Februar 2011 | Südpol Luzern
3. – 6. März 2011 | Schweizer Tanztage Bern, Rahmenprogramm
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